Party-Ortseingang & das zweitausendvierhundertzweiundzwanzigste Gedicht

Einstieg Boulevard Varadero

Varadero-Deklination

Wahrer Der - oh!
Wahre Die - ah!
Wahres Das - eh?

... und allerhand Unwahres.

Cristo De La Habana & das zweitausendvierhunderteinundzwanzigste Gedicht

El Cristo De La Habana

Außerstande
Ein weiterer Songtext fürs nächste Marilyn‘s Army Album.

Ich bin reich beschenkt wie sparsam
Und komm ständig in Gewahrsam,
Da, wo ich gefährlich wehrlos bin -
So hin und weg, so weg und hin

Es ließ sich so viel mehr versteh'n,
Vielleicht gelangt man dahin aus Verseh'n
Allmählich mit der Zeit
Und irgendwann halt gegen sie

Bin außerstande zu versteh'n:
Wer hat hier was wann überseh'n?
Bin außerstande zu versteh'n:
Wer hat hier was wann überseh'n?
Wer? - Was? - Wann?

Ich bin resolut wie wabernd,
Ständig Trendgerechtes labernd,
Ich hab Zwei addiert und Eins im Sinn -
So außen vor, so mittendrin

Es ließ sich so viel mehr versteh'n,
Vielleicht gelangt man dahin aus Verseh'n
Allmählich mit der Zeit
Und irgendwann halt gegen sie

Bin außerstande zu versteh'n:
Wer hat hier was wann überseh'n?
Bin außerstande zu versteh'n
Bin außerstande zu versteh'n

Blick von der Liege & das zweitausendvierhundertzwanzigste Gedicht

Die nutzlose Zeit

Du köstlich verstreichende nutzlose Zeit,
Ich winke dir vom Pool-Rand zu!
Gern wär ich zu reicherem Output bereit,
Doch saug vom Honig deiner Ruh.

Ich lasse meine Blicke schweifen,
Ohne meinen Kopf zu dreh'n.
Reizt's mich Geseh'nes zu begreifen,
Ist eig'ntlich schon zuviel gescheh'n.

Wo immer Schönheiten mich streifen,
Ruf scheu ein Schaudern ich hervor,
Mit Reizes Flut mich einzuseifen -
Das pflegt die Zeit, die ich verlor.

Es zählt kein Tag, wo sonst schon Stunden
Im Zerrbild der Bedeutsamkeit
Sich aufgebläht. Lass dich erkunden,

Du kostbare, streichzarte, nutzlose Zeit!

Alle Rechte bei Markus Berg, der das Gedicht im Rahmen der Kuba-Spendenaktion 2024 erstanden hat.

Sundowner & das zweitausendvierhundertneunzehnte Gedicht

Sonnenuntergang Varadero

Wie der Wind

Wie der Wind plötzlich auffrischt, wenn die Sonne versinkt -
So, als hätt' er sich erst nicht getraut.
Nun erkühnend, zu instruier'n, was uns die Nacht bringt
Wie ein altkluger Halbastronaut.

Der Sonne Versinken besiegelt stets Abschied
Und gewolltsam begrüßt man die Nacht.

Doch wenn man die Stunden der Dunkelheit abzieht,
Verbleibt uns ein Plus heller Macht.

Alle Rechte bei Tom Droste, der das Gedicht im Rahmen der Kuba-Spendenaktion 2024 erstanden hat.

Hartgestrüpp & das zweitausendvierhundertachtzehnte Gedicht

Anmutungen

Ach, ihr seid noch gar nicht vorbestraft?!
Hat man euch nie erwischt?
Habt ihr per Ausseh‘n mich verarscht,
Verruchtheit aufgetischt?

Rasiert man außerhalb vom Knast sich
Denn derart hart den Schädel?
Blasiertheit war‘s allein, dass fast ich
Evakuiert‘ mein Städel!

Die Tattoowucht entsprang allein
Spätjugendlichen Zwängen?
Gefängnis stünd euch wirklich fein!
Ich will euch da nicht drängen,

Doch optisch passt ihr wunderbar
Auf den Justizvollzugsalltar!
Die Härte, die ihr darstell‘n wollt -
Die ließ sich dort beweisen!
Ihr würdet nur, dort reingetrollt,
Halt weniger verreisen.

Happy Blühday & das zweitausendvierhundertsiebzehnte Gedicht

Obstblüte im Botanischen Garten München

Zum unrunden Geburtstag

Warum denn nur in Zehnerschritten
Gäste zum Buffetsturm bitten?
So feiern wahre Jubilare
Halt nur alle Jubeljahre...!
Darf‘s nicht zum Rundum-Glücklichsein
Auch mal ein Stückchen unrund sein?

Alle Rechte bei Susanne Bleicher-Kaikkis, die das Gedicht im Rahmen der Kuba-Spendenaktion 2024 erstanden hat.

Cinco Palmas & das zweitausendvierhundertsechzehnte Gedicht

Varadero Beach beim Hotel Cuatro Palmas

Hengststirnigkeit bei der Souvenierwahl

„Hast du mir etwas mitgebracht,
Von deiner Zeit im fremden Land?“

„Fühl mal hier, autsch!, sachte, sacht ... -
Da schwelt ein feister Sonnenbrand!
Ein eher ärmlich‘ Souvenir,
Schien erst wohl dessen Wärme mir,
Doch ich fand, die lang vermisste
Stand fast zwanghaft auf der Liste
Dräng’ster Mängel im Daheim!“

(Denkst du jetzt „Welch Hengst von Reim!“?)

Light winds & das zweitausendvierhundertfünfzehnte Gedicht

Varadero Beach, Valle 62

Als würde ich

Als würde ich tatsächlich etwas verpassen,
Entschüd ich mich, dieses heut bleiben zu lassen
Und jenes auf irgendein Wann zu verschieben.
Als güb‘s letzte Chancen, die mir noch geblieben.

Als würd irgendwann irgendwen interessieren,
Welch Dinge mir heute halt nicht mehr passieren.

Aber ich bleibe hektisch und nehm alles mit,
Als gült‘s, etwas langfristig doch zu vermissen.
Zwar müde, doch unbeirrt geh ich den Schritt -

Als würde ich‘s nicht wissen.

Alle Rechte bei Frauke Gnadl, die das Gedicht im Rahmen der Kuba-Spendenaktion 2024 von mir gekauft hat.

Varadero revisited & das zweitausendvierhundertvierzehnte Gedicht

Sonnenuntergang am Strand von Varadero, Calle 62

Abendsonne, Mitteilung

Hach! Schluck, Seufzer. Ohoh-Lächeln.
Weggenickt. Schnarch. Brisenfächeln.
Poah... Ach, Untergang. Jaa! Och.
Guter Vibe. Bleibt. Weiter, noch.

Blütenspätlese & das zweitausendvierhundertdreizehnte Gedicht

Tulpen im Botanischen Garten München

Neue Begleitmusik

In einem Restaurant mit Punkmusik gediegen zu speisen -
Ich will nie wieder sagen, nichts hätt‘ sich bewegt!
Ja, mag sein: Auf uns nicht tief bewegende Weisen -
Dennoch wird Nicht-Erwartbares längstens gepflegt.

Und die Welt trägt Tattoos , färbt sich wild ihre Haare,
Tippelt Schritte, die ich Tolldreister niemals gewagt!
Ich seh‘s aus dem Sumpf altvergangener Jahre,
Verstreue mein „Ich hab‘s ja immer gesagt!“.

Aber nirgends heißt‘s: „Interessant, lass ma hören!“ -
Unsre früheren Kämpfe, sie bleiben perdu.
Wir wollten einst, können heute: nur stören.

Habe fertig gegessen. War sehr gut. Und nü?

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Frank Klötgen - Post Poetry Slam - immer frische Gedichte & Fotos RSS abonnieren